Rückholz - unser Dorf der Weiher
Still und regungslos liegt der dunkle Weiher vor Dir. Ein zarter Windhauch streicht Dir übers Gesicht und weht Dir frische Bergluft entgegen, die Du tief in Dir aufnimmst. Lediglich das vereinzelte Quaken eines Frosches durchbricht ab und an die Stille. Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen, sodass Du ganz entspannt und ungestört Deinen Gedanken nachhängen kannst. Über Dir ziehen langsam die Wolken an Dir vorbei und das Schilfgras am Ufer wiegt sich gemächlich von der einen zur anderen Seite.

Rückholz und sein einstiges Wasserschloss
Einst stand am Kessacher Weiher ein kleines Schlösschen, erbaut im 15. Jahrhundert von den Herrn vom Stain. Das Schlösschen wurde am 15. September 1474 von Abt Johannes Heß für das Kloster St. Mang in Füssen erworben. 1482 jedoch brach der Schlossweiher und beschädigte das Schloss, das mitten im Weiher stand. Abt Furtenbach scheute keine Mühen und setzte das Schlösschen wieder instand und legte einen neuen Fischkalter an. Der Abt wohnte darin, wann immer er nach Rückholz zur Jagt oder zum Fischen kam. Ab dem 16. Jahrhundert wurde das Schlösschen vom Fischmeister und Pfleger bewohnt, musste jedoch ebenfalls kontinuierlich verschiedensten Reparaturen unterzogen werden. Im Jahre 1729 wurde gemeldet, dass es längst zerfallen sei und wurde abgebrochen. Die beim Abbruch anfallenden Steine wurden anschließend zum Bau des neuen Schlössle in Rückholz (der heutige Pfarrhof) verwendet, das von 1729 bis 1731 gebaut wurde. An das einstige Schlösschen im Weiher erinnert heute nur noch ein Gedenkstein und der kleine Hügel, denn Schloss und Weiher existieren heute nicht mehr.
Was das Blut für den Menschen, ist das Wasser für die Erde.